Inkscape.org
Support auf Deutsch CMYK Konvert Plug gibt Fehlermeldung aus
  1. #1
    Tebo1974 Tebo1974 @Tebo1974
    *

    Hallo zusammen,

    ich habe einen Banner erstellt und möchte ihn in Inkscape als PDF im Farbbereich CMYK abspeichern. Hierfür habe ich mir ein Script heruntergeladen. Wenn ich dann unter "Speichern unter..." die Export Funktion auswähle, bekomme ich jedesmal eine Fehlermeldung:


    "Das aufgerufene Skript hat zusätzliche Daten an Inkscape übergeben. Es wurde keine Fehlermeldung vom Skript zurückgegeben, doch das Resultat ist möglicherweise unbrauchbar."

    Darunter kommt dann dann folgende Information wegen des Fehlers:

    Traceback (most recent call last):
      File "C:\Program Files\Inkscape\share\inkscape\extensions\export-pdf-cmyk.py", line 28, in <module>
        reload(sys)
    NameError: name 'reload' is not defined

    Leider werde ich nicht schlau daraus. Ich habe es genau nach Anleitung installiert. Ich nutze Inkcape 1.2.1

    Es wäre echt klasse, wenn mir jemand helfen könnte.

    Grüsse

    Tebo

  2. #2
    Maren Hachmann Maren Hachmann @Moini

    Bitte wende Dich an den Autor / Hersteller der mir unbekannten (offenbar) Drittanbieter-Erweiterung.

  3. #3
    Tebo1974 Tebo1974 @Tebo1974
    *

    Das Plugin habe ich von hier:  https://wiki.inkscape.org/wiki/ExportPDFCMYK

    Ich dachte immer, dass die Wiki von Inkscape selbst erstellt wurde. Liege ich da falsch?.

  4. #4
    Vektor_Frankenstein Vektor_Frankenstein @Vektor_Frankenstein

    Ich kenne dieses Skript nicht und bin auch nicht sicher, ob ich auf dem neuesten Stand bin, aber CMYK ist in Open-Source-Anwendungen meistens ein Problem. Die einzigen beiden Programme aus diesem Bereich, von denen ich weiß, dass sie das prinzipiell können, sind Krita und Scribus. Krita ist allerdings ein pixelbasiertes Malprogramm. Scribus ein DTP-Programm (also Layout-Programm). Mit letzterem sollte es gehen, aber es ist nur eine Notlösung, weil die Konvertierung von RGB in CMYK unkontrolliert passiert und sich die Farben dabei relativ stark verändern können. Besser wäre es wahrscheinlich sich über das Problem mit dem ausführenden Drucker zu unterhalten und die Konvertierung ihm zu überlassen, wenn das möglich ist. CMYK macht ja nur für den Druck Sinn. Und selbst dafür braucht man es nicht unbedingt. Viele Druckereien drucken heute auch von RGB-Dokumenten. Für einen Druck in CMYK wäre auch das richtige Farbprofil noch wichtig. Sowas sollte man grundsätzlich immer mit der Druckerei absprechen, weil es auch immer darauf ankommt auf welchem Material gedruckt wird. Es gibt ja auch ganz unterschiedliche Papiere (matte, saugfähige, gestrichene, Hochglanz...).

  5. #5
    Tebo1974 Tebo1974 @Tebo1974
    *

    Ich entwerfe aktuell Flyer und Plakate mit Inkcape. Für mich ist da Inkscape erste Wahl. Es gibt natürlich bessere Programme, aber die kosten Geld. Ich habe Inkscape wirklich schätzen gelernt und die Vielfalt an Möglichkeiten sind doch wirklich enorm.

    Eigentlich hast Du vollkommen Recht. Gute Druckerein sollten im Stande sein PDF von RGB zu CMYK umzuwandeln, und auch das CMYK Profil verwenden was sie benötigen. Bisher habe ich das immer über einen online converter gemacht, aber der war die letzten Tage offline und ich dachte mir, dass es evtl. eine Möglichkeit gibt das mit Inkscape hinzubekommen. Der Typ von der Druckerei meinte, dass leichte Farbabweichungen zum Original auftreten können, wenn man mit RGB Format druckt.

    Nunja. Kann man leider nichts machen. War ja ein Versuch wert und auf jeden Fall vielen Dank für die Antworten.
     

    Grüsse

    Tebo1974

  6. #6
    Vektor_Frankenstein Vektor_Frankenstein @Vektor_Frankenstein
    *

    "Bessere Programme" ist relativ. Ich wollte damit nicht sagen, dass Open-Source-Programme schlecht sind. Ich arbeite sehr viel damit. Sie unterstützen halt in der Regel kein CMYK. Dafür vermisse ich in kommerziellen Programmen manch anders was ich in Inkscape und GIMP finde.

    Grundsätzlich ist es ja so, dass RGB der Farbraum von Lichtfarben ist. Und Farbe ist generell ein Phänomen des Lichts. Licht ist gewissermaßen die Mutter aller Farbe - ohne Licht keine Farbe. CMYK ist der Farbraum von Körperfarben, also Farben, die nicht direkt aus einer Lichtquelle stammen, sondern von den Oberflächen von Gegenständen reflektiert werden. Und das funktioniert halt anders. Wenn Licht verschiedenfarbiger Lichtquellen übereinander geblendet werden addieren sie sich (daher spricht man auch von "Additiver Farbmischung"). Rot, Grün und Blau in gleichem Verhältnis mit voller Sättigung übereinander geblendet ergeben Weiß. Die drei Farben in unterschiedlichen Stärken übereinander geblendet ergaben alle anderen Farben. Der Ausgangszustand ist aber die absolute Dunkelheit: Schwarz. Der Computer-Monitor ist eine Lichtquelle, daher RGB.

    Bei Druckfarben (also Körperfarben) ist der Ausgangszustand das Weiß des Papiers. auf dem gedruckt wird. Werden nun Farben darauf gedruckt, wird vom auftreffenden weißen Licht entsprechend nur ein Teil des im weißen Licht enthaltenen Lichtspektrums reflektiert. Der Rest wird absorbiert. Die Grundfarben sind hier Cyan, Magenta und Yellow (also Gelb), die auf dem Farbkreis zwischen den Grundfarben des Lichts liegen. Und weil sich daraus kein wirklich tiefes Schwarz mischen lässt, gibt es noch die sogenannte "Keycolour" Schwarz. Reines, leuchtendes Rot, Grün und Blau lässt sich aber mit CMYK nicht mischen. Dafür braucht es so genannte Sonderfarben, die den Druck allerdings deutlich verteuern. Hier werden also Teile des auftreffenden Lichts absorbiert. Daher spricht man auch von "Subtraktiver Farbmischung".

    Aufgrund dieser Unterschiede kommt es bei der Konvertierung von RGB zu CMYK immer zu Farbveränderungen. Es kommt nur darauf an diese so gering wie möglich zu halten, also möglichst so, dass man es nicht sieht. Und das ist leider eben schwierig, wenn man mit einem Programm arbeitet, das kein CMYK unterstützt, weil man dann nicht kontrolliert konvertieren kann. Dieses Konvertieren ist für den Laien aber sowieso nicht ganz so ohne, zumal es, abhängig vom angestrebten Bedruckstoff, auch noch verschiedene Farbprofile gibt. Deshalb sollte man, wenn es auf Farbtreue ankommt, mit der Druckerei darüber kommunizieren. Drucken ist ja ein teurer Spaß und leider unumkehrbar. Das heißt, das Papier und die Farbe sind versaut, wenn der Druck schiefgeht. Von der Arbeitszeit nicht zu reden. Das sollte man besser vorher wissen und entsprechend umsichtig sein.

    Edit: Was ich noch kurz hinzufügen will, damit es keine Missverständnisse gibt: auch wenn man von einer RGB-Datei druckt wird natürlich mit Körperfarben gedruckt, also CMYK. Wie da konvertiert wird, weiß ich nicht. Und wie farbtreu es dabei zugeht, auch nicht. Man hat da allerdings wenig Kontrolle darüber, denke ich.

  7. #7
    Maren Hachmann Maren Hachmann @Moini
    Tebo1974

    Ich dachte immer, dass die Wiki von Inkscape selbst erstellt wurde. Liege ich da falsch?.

    Ja, das Wiki wird von uns erstellt, verlinkt aber auch auf Drittanbieter-Links. Die Erweiterungen, die zu Inkscape selbst gehören, sind bei der Installation schon mit dabei.

    Abgesehen davon kannst Du, wenn Du es korrekt anstellst, mit Inkscape + installiertem Scribus ein PDF in CMYK direkt aus Inkscape ausgeben. Lies dazu https://wiki.inkscape.org/wiki/index.php/Release_notes/1.0.1#Color-managed_PDF_export_using_Scribus .

    Ich verwende Inkscape in RGB, und wandle die Farben dann mit Scribus um.

     

  8. #8
    Tebo1974 Tebo1974 @Tebo1974

    Danke euch :)

    Jetzt bin ich auf jeden Fall schlauer was die Farben angeht und wie ich mit Scribus umwandeln kann.

     

  9. #9
    lise60 lise60 @lise60

    Danke für die Frage und die Antworten!

    Hat mich auch beschäftigt diese Fragestellung.

    @Vektor_Frankenstein. Respekt vor der Erklärung, da stelle ich fest das mein Druckerwissen doch recht eingestaubt ist

    Gruss

  10. #10
    Maren Hachmann Maren Hachmann @Moini

    Btw. Inkscape unterstützt einen Print-Proof-Vorschau-Modus und hat auch eine CMYK-Farbgemanagete Farbauswahloption.

  11. #11
    Maren Hachmann Maren Hachmann @Moini

    Es lassen sich auch Farben außerhalb des Gamuts hervorheben.

  12. #12
    Vektor_Frankenstein Vektor_Frankenstein @Vektor_Frankenstein

    @Maren: Das klingt natürlich schon mal gut, aber ist das denn auch zuverlässig, wenn man zur Konvertierung dann doch zu Scribus wechseln muss? Ich habe mich ewig nicht mehr damit befasst, aber als ich zuletzt etwas in Inkscape und GIMP für den Druck erstellen wollte und mich darüber informierte wie das zu machen sei, wurde ich auch auf Scribus verwiesen, und da hieß es, dass das aber nur eine Notlösung sei und keine wirklich saubere Konvertierung darstellen würde. Soweit ich das überblicke hat sich an der Weiterentwicklung von Scribus in den letzten Jahren auch nicht allzu viel getan. Die aktuelle mehr oder weniger stabile Version ist Jahre alt. Und ehrlich gesagt finde ich Scribus im derzeitigen Entwicklungsstand zwar besser als das was ich vor rund fünfzehn Jahren kennengelernt habe, aber wirklich brauchbar finde ich es nicht.

    Wie gesagt ist Drucken eine sehr teure Angelegenheit, die sich nicht rückgängig machen lässt. Wenn ich da vor der Wahl stehe das mit kostenlosen Programmen zu machen, die mir aber am Schluss ein teures oder/und unbefriedigendes Ergebnis liefern oder in ein Programm zu investieren, das das zuverlässig machen kann, würde ich mich tendenziell für letzteres entscheiden. Bei allem Wohlwollen und aller Begeisterung, die ich für Open-Source-Software generell und Inkscape und GIMP speziell hege. Kann man aber natürlich nicht pauschal sagen. Muss jeder selbst wissen.

    Für die meisten Nutzer wird das ja gar nicht relevant sein, weil sie nicht professionell drucken lassen wollen. Insofern sind Inkscape und GIMP natürlich auch ohne CMYK-Unterstützung tolle Programme. Ich möchte sie jedenfalls nicht missen.

     

  13. #13
    lise60 lise60 @lise60

    Hallo Maren

    bzgl der Umwandlung in CMYK mit Scribus, da ist doch noch ein bisschen unsicherheit wie das gemacht wird.

    Hab es so gut ich konnte nach Anleitung gemacht.

    Aber irgendwie lässt sich die Ausgabe (Drucker) nicht mehr ändern/aktivieren.
    Was grundsätzlich für meine Bedürfnisse schon ok ist.
    Bin nur unsicher ob das Ergebniss denn auch jetzt CMYK ist

    Farbraum Wählen
  14. #14
    Maren Hachmann Maren Hachmann @Moini

    Vergiss die 'stabile' Version von Scribus. Das hat nichts zu bedeuten mit dem 'instabil' bei denen... Ich würde eher nicht das eingebaute Feature verwenden, sondern lieber aus Scribus exportieren. Funktioniert einwandfrei. Filter werden allerdings nicht unterstützt, und auch mit Verlaufsgittern aus Inkscape kann Scribus noch nichts anfangen, obwohl PDF und Scribus beide Mesh gradients unterstützen, soweit ich das erinnere.

    Ich drucke jedes Jahr sämtlichen Konferenzbedarf über Inkscape und Scribus. Dieses Jahr: Plakate, Beachflags, Tastaturaufkleber, Schlüsselbänder, Postkarten, Lebensmitteletiketten.

    Der 'Drucker' wird fest eingestellt, wenn Du in ein 'nur Druck'-PDF-Format exportierst, z.B. PDF/X-1

     

  15. #15
    Vektor_Frankenstein Vektor_Frankenstein @Vektor_Frankenstein

    @Maren: Mir ist zumindest aufgefallen, dass "stabil" offenbar nicht allzu viel bedeutet, denn als ich versuchte damit zu layouten verstellten sich meine Schrift-Formatierungen (auch die nach Stilvorlagen) ständig wieder, ohne ersichtlichen Grund. Ein ewiges, elendes Gefummel. Es war zum Verzweifeln. Damit war Scribus für mich nicht zu gebrauchen und ich investierte stattdessen in ein kommerzielles Layout-Programm. Ein positiver Aspekt an Scribus ist allerdings, dass man beliebige Schriftenordner damit verknüpfen und so auch nicht installierte Fonts ausprobieren kann, was sehr hilfreich sein kann. Das brauche ich allerdings auch nicht mehr unbedingt, nachdem ich nun ein Schriftenverwaltungsprogramm habe. Mir ist aber aufgefallen, dass unter Ubuntu Studio 22.04, auf das ich demnächst endlich upgraden will, standardmäßig eine neuere (unstable) Version von Scribus vorinstalliert ist, weshalb ich mir schon dachte, dass die wohl mindestens ebenso stabil sein muss wie die offiziell angeblich stabile. Bin mal gespannt.

    Auf jeden Fall, danke für den Tipp, ich werde das gelegentlich mal ausprobieren.

    Das mit den Verlaufsgittern habe ich in letzter Zeit auch ein bisschen mehr erforscht. Damit gehen die verschiedenen Programme sehr unterschiedlich um. In GIMP z.B. kann ich sowohl EPS- als auch PDF-Dateien mit Verlaufsgittern laden. Allerdings werden die dabei natürlich gerastert. SVG ergibt hier nur ein leeres Dokument. In Krita kann ich EPS nicht öffnen, dafür aber SVG und PDF. SVG allerdings mit falschen Dimensionen, dafür aber als Vektordaten (jedoch nicht editierbar - editieren lässt sich das Gitter nur in Inkscape) und PDF auch gerastert. In Affinity Designer, Photo und Publisher ist das SVG nur ein leeres Dokument, im PDF das Verlaufsgitter nur schwarz und das EPS, besonders bizarr, besteht aus einer Unmenge von kleinen Rechtecken und Parallelogrammen in den Verlaufsfarben, jedes einzelne ein Vektorobjekt, fast so als bestünde es aus Pixeln, die Vektoren sind. Diese sind unregelmäßig in Ebenengruppen zusammengefasst, die wiederum gruppiert sind. Anfangen kann man damit aber nicht viel, zumal sich über allem ein unregelmäßiges weißliches Gitter bildet. Man kann das PDF aber als eingebettetes Objekt in ein bestehendes Dokument laden. Das funktioniert gut.

    Das macht es natürlich ein bisschen schwierig mit den Verlaufsgittern. Wenn man es weiß, kann man sich aber im Bedarfsfall wenigstens was einfallen lassen um damit umzugehen.

     

  16. #16
    Maren Hachmann Maren Hachmann @Moini

    Verstehe ich richtig, dass man in Scribus externe PDFs einbinden kann? Das ist natürlich praktisch.

    Dass die Mesh Gradients von Inkscape in anderen Programmen nicht funktionieren, hat den einfachen Grund, dass es die im SVG-Standard nicht gibt, sondern das eine Inkscape-Eigenentwicklung ist. Warum die allerdings nicht beim PDF-Export in einen PDF-Mesh-Gradient umgewandelt werden, ist mir ein Rätsel. Ich denke, der Entwickler hat das damals einfach nicht gemacht, wollte es später machen und hat's dann vergessen.

  17. #17
    Vektor_Frankenstein Vektor_Frankenstein @Vektor_Frankenstein

    @Maren: Externe PDFs in Scribus einbinden habe ich noch nicht ausprobiert. In InDesign und Quark XPress habe ich das auch nie gemacht. In Affinity Publisher geht das aber. Man kann PDFs da sogar bearbeiten, sofern es keine Gimmicks enthält, die nur Adobe-Programme unterstützen. PDF ist ja eine Adobe-Erfindung, weshalb die da auch immer etwas voraus sind. Und natürlich muss man die Fonts haben, die im PDF verwendet wurden, wenn man es bearbeiten will. Sonst werden sie durch andere ersetzt und das Layout verschiebt sich entsprechend. Durchaus möglich, dass man das in Scribus auch kann. Müsste man ausprobieren.

  18. #18
    Maren Hachmann Maren Hachmann @Moini

    Ah, okay, naja, kann ich ja bei Gelegenheit mal testen (unter Linux steht mir nur Scribus zur Wahl).

  19. #19
    MartinB. MartinB. @MartinB.

    Hallo zusammen, ich bin neu hier und gebe gleich mal zum Thema Scribus meinen Senf dazu.

    In Scribus kann man sehr gut PDFs importieren. Genauso SVG-Dateien. Das funktioniert für beide Formate über "Datei / importieren / Vektorgrafiken" oder per Drag & Drop ins Dokument.
    Allerdings sollte das Dokument, wenn man ein mehrseitiges PDF importiert auch bereits die entsprechende Anzahl von Leerseiten beinhalten. Sonst kann man nicht das ganze PDF auf einmal laden.
    Und es empfiehlt sich, den Text des PDFs als Vektorgrafiken und nicht als Text zu importieren. Sonst kommt es zu Fehlern.
    Außerdem besteht das Problem, dass Scribus nicht mit Inkscape-Unschärfen und -Teiltransparenzen umgehen kann. Aber das sieht man bereits gleich im Dokument.

    Theoretisch könnte man alle Inkscape-Objektfarben in Scribus einzeln in CMYK umwandeln. Das geht über "Bearbeiten / Farbein und Füllungen".
    Und man könnte über das Opensource-Programm Krita eventuelle Pixelbilder in CMYK konvertieren und ins Scribus-PDF einbauen.
    So ersetzt man Schritt für Schritt alle RGB-Farben durch CMYK.

    Einfacher ist, man exportiert wiederum aus Scribus heraus über "Datei / exportieren" neuerlich ein PDF und wählt hierfür, was in Inkscape leider nicht geht, die PDF-Variante PDF/x-1a. Diese PDF-Variante ist für einen blinden Austausch in CMYK-Farben da. Also werden aus allen Farben im Dokument, egal ob RGB oder CMYK am Ende im PDF/x-1a CMYK-Farben.
    Nachteil dieser PDF-Variante: Es funktionieren Teiltransparenzen, also soundso viel Prozent Transparenz nicht. Aber immerhin: Für viele Dokumente ist's perfekt. Im Zweifelsfall kann man natürlich aus einem unscharfen Schatten oder dergleichen auch in Inkscape ein PNG erstellen. Dann erfüllt es auch seinen Zweck und funktioniert im PDF/x-1a.

    Ich hoffe, das klingt nicht zu kompliziert. In den meisten Fällen funktionieren die Dinge einfach und gut. Ich wollte nur gleich, diejenigen, die's noch nicht wussten, umfassend über alle Eventualitäten informieren.

  20. #20
    Maren Hachmann Maren Hachmann @Moini

    Die Empfehlungen kommen mir bekannt vor :)

  21. #21
    MartinB. MartinB. @MartinB.
    😀*

    Vielleicht noch eine kurze Anmerkung zu Scribus, besonders an Vektor_Frankenstein. Gerade weil ich deine Fachkompetenz wahrnehme, finde ich es etwas schade, dass du bei Scribus so schnell die Flinte ins Korn geworfen hast. Wie Maren Hachmann oben schon sagte, auch die Entwicklungsversionen sind sehr stabil. Ich arbeite im Moment mit Version 1.5.8 vom Januar 2022. Das läuft gut und hat Riesenvorteile gegenüber der 1.4er-Version..

    Übrigens auch mit den ordnungsgemäß installierten Schriften habe ich keine Probleme. Meine Hausschrift habe ich als Standardschrit über die allgemeinen Einstellungen festgelegt. Der Rest funktioniert auch gut. Das einzige Mal, dass ich Schwierigkeiten hatte, war mit einer Microsoftschrift, bei der die Lizenzrechte anscheinend problematisch waren. Da reagiert Scribus sehr defensiv.
    Und auch die Aussage, dass bei Scribus seit Jahren nichts in der Entwicklung getan wurde ist nicht richtig. Darüber gibt u. a. Wikipedia im Detail Aufschluss. Ich habe bei Wikipedia einen Teil der Entwicklungshistorie rauskopiert und hänge sie hier mal an. Letzte "stabile Version" im April 2021. Letzte (stabile) Entwicklungsversion Ende Januar 2022.

    Natürlich muss man sich an die Oberflächenstruktur von Scribus erst gewöhnen bevor man richtig Spaß hat. Das braucht vielleicht eine Weile. Aber das ging mir z. B. bei Inkscape und Gimp nicht viel anders, obwohl ich die Lösung bei Inkscape schon sehr gefällig finde.

    Aber dabei will ich es nun gerne belassen. Ich bin ja nicht wegen Scribus sondern wegen Inkscape hier, mit dem ich zur Zeit auch viel mehr arbeite als mit Scribus.
    Vielen Dank Maren Hachmann für deine vielen schlauen Hilfestellungen hier im Forum über die man oft im Stillen als Leser seinen Nutzen zieht.

     

  22. #22
    Vektor_Frankenstein Vektor_Frankenstein @Vektor_Frankenstein

    Hi MartinB.,

    von "so schnell die Flinte ins Korn geworfen" kann eigentlich bei mir nicht die Rede sein. Ich habe mit Scribus schon seit ca. 10 bis 15 Jahren, glaube ich, immer mal wieder experimentiert und war eigentlich immer sehr zuversichtlich, dass daraus mal was ordentliches werden wird. Das ist aber leider nie so richtig eingetroffen. Scribus hat zwar durchaus seine Qualitäten. Aber wirklich arbeiten kann ich damit nicht, weil es sich immer wieder als ziemlich unzuverlässig erwiesen hat. Das ist gerade bei einem DTP-Programm heikel, weil professionelles Drucken eben eine teure Angelegenheit ist, die man nicht wieder rückgängig machen kann. Seit ich Scribus kenne verzweifle ich insbesondere an den Textformatierungen, die sich leider aus mir nicht ersichtlichen Gründen sehr oft wieder verstellen. Womit sich in der Regel ja das gesamte Layout verschiebt, weil verschiedene Schriften für gewöhnlich verschiedene Laufweiten haben. Das wirklich sorgfältig zu kontrollieren und Schäden dadurch auszuschließen, kostet sehr viel Zeit und Nerven. Obendrein nerven mich diese sperrigen Funktionsfensterchen, die man leider nicht so platzsparend positionieren und gruppieren kann wie ich es von anderen Programmen gewohnt bin. Auch das kostet stets Zeit und Nerven. Mit Quark XPress und InDesign hatte ich diese Probleme nie. Und mit Affinity Publisher bisher auch nicht. Darum habe ich lieber in ein kommerzielles Programm investiert.

    Ich habe mir die Release-History von Scribus nicht durchgelesen, aber die Version 1.4.8, was aktuell immer noch als die "stabile" gilt (was ich, wie gesagt, nicht ganz unterschreiben kann) hatte ich zumindest gefühlt Jahre lang auf dem Rechner. Die müsste also eigentlich älter sein als von 2021. Vielleicht iree ich mich aber. Nachdem ich Ende letzten Jahres Probleme mit meinem Rechner hatte und ihn neu aufsetzen musste, habe ich Scribus dann erstmals nicht neu installiert, weil ich damit sowieso nicht viel anfangen konnte. Auf meinem Linux-Laptop läuft immer noch Version 1.4.6, mit der ich aber natürlich auch nichts mache.

    Du hast recht, dass das bei GIMP und Inkscape im Prinzip ähnlich ist. Z.B. dass beide immer noch keine richtige CMYK-Unterstützung haben, ist natürlich für den professionellen Gebrauch ein Makel. Darum reichen mir die Programme halt auch nicht aus. Ich möchte sie aber wiederum auch nicht missen, weil sie einige andere relevante Vorzüge haben. So nutze ich beide (besonders GIMP) u.a. sehr viel als Bastel-Tools um Content, auch für andere Programme, zu erstellen: Pinsel, Leinwände und Schablonen für mein Mal-Programm, LUTs, Overlays und anderes mehr. Dafür ist GIMP für mich nahezu unschlagbar, auch weil es so derbe handlich ist und einige sehr coole Filter hat, die man sonst allenfalls in Plugins oder separaten Programmen findet. Und Inkscape ist für mich bei manchen Aufgaben auch einfach handlicher als mein kommerzielles Vektorgrafik-Programm. Für grafische Aufgaben, die nur für die Bildschirmdarstellung gedacht sind, sind GIMP und Inkscape auch völlig ausreichend, denke ich. Für Hobby-Grafiker sowieso. Sobald es aber um den professionellen Druck geht, brauche ich Programme, die das auch zuverlässig können. Sonst kann die Sparsamkeit auch ganz schön teuer werden.

    Ich finde es übrigens durchaus ehrenwert, wenn sich Leute mit Herzblut für Open-Source-Programme einsetzen und dafür werben. Das tu ich im Prinzip auch. Aber ich denke, dass man der Sache keinen Gefallen tut, wenn man die Dinge in schillernderen Farben malt als sie wirklich sind. Ich kenne eine ganze Menge Leute, die sich gerade aufgrund solcher Werbung auf Open-Source-Software verlassen haben, wo es nicht angebracht war, und damit bös auf die Schnauze gefallen sind. Diese Leute werden diese Programme nie wieder anfassen und auch nicht eben dafür werben. Daher denke ich, dass man ruhig für die Vorzüge der Programme werben sollte - die gibt es ja auch reichlich - aber man sollte auch nicht übertreiben.

    Ich hege natürlich trotzdem Sympathien für das Projekt und hoffe nach wie vor, dass sich Scribus weiter entwickelt und mal in die Puschen kommt. Aber in den letzten Jahren hat sich da leider nach meiner Wahrnehmung wenig getan. Für mich persönlich ist es jedenfalls bisher nicht wirklich brauchbar. Muss aber natürlich jeder für sich selbst beurteilen.

  23. #23
    MartinB. MartinB. @MartinB.
    *

    Hallo Vektor_Frankenstein,

    dann nehme ich meine "schnell die Flinte ins Korn werfen"-Aussage natürlich gerne zurück. Und ja, in Sachen Druck hat sich schon mancher Hobby-DTPler überschätzt, oftmals natürlich softwareunabhängig. Und dass die Wege zum CMYK-Farbraum mit Open-Source (noch immer) etwas mühsam sind, ist unbestritten. Auch sonst ist vieles, was du oben schreibst für mich nachvollziehbar. Sicherlich hast du deine Lösungen und bist gut gerüstet. Da mache ich mir keine Sorgen. Und du hast keinen Grund dich umzuorientieren. Dennoch habe ich dich gerne in einigen Aussagen etwas relativiert. Es lesen hier ja vielleicht auch andere mit, die eventuell abgeschreckt werden, obwohl ihnen das Programm einen schönen Nutzen bieten könnte.
    Offenbar hast du eine etwas ältere 1.4er-Version auf dem Rechner. Und da hat sich tatsächlich inzwischen einiges geändert. ... Im übrigen sind auch "diese sperrigen Funktionsfensterchen" zwischenzeitich relativ übersichtlich gruppiert auf der rechten Seite andockbar.

    Alleine die Anzahl deiner verschiedenen DTP-Anwendungen deuten auf Erfahrung und Hingabe hin. Ich selbst hatte in der Vergangenheit mit Quark XPress zu tun und hatte danach lange Pause bevor ich mich mit Scribus angefreundet habe. Eventuell wäre Affinity Publisher einen Versuch wert. Kostet ja auch nicht die Welt.

  24. #24
    Vektor_Frankenstein Vektor_Frankenstein @Vektor_Frankenstein

    Hi MartinB.!

    Ich möchte auf keinen Fall irgend jemandem Open-Source-Programme ausreden. Die halte ich grundsätzlich für einen großen Segen und für absolut unterstützenswert. Für mich nahezu unentbehrlich. Nur vor falschen Erwartungen möchte ich halt warnen, weil das eher kontraproduktiv ist. Gerade vorhin habe ich in der GIMP-Werktsatt gelesen, dass sie wohl auch demnächst schließt, weil das Interesse an GIMP so rückläufig sei. Das kann ich nun gar nicht verstehen, denn GIMP ist nun wirklich ein großartiges Programm, das eine Unmenge an kreativen Möglichkeiten eröffnet, und dies auch auf einem hohen Niveau. Nur eben nicht direkt für DTP. So ähnlich sehe ich es auch bei Inkscape. Aber für wie viele der User mag das schon wirklich relevant sein? Die wenigsten werden ihre Bilder professionell drucken lassen wollen, denke ich. Bei Scribus sieht das halt ein bisschen anders aus, weil es viel stärker auf DTP ausgerichtet ist, wenngleich man damit natürlich auch sehr gut PDFs für den Gebrauch nur auf dem Bildschirm schreiben kann.

    Leider ist es so, dass es offenbar für viele auch ein Statussymbol ist, mit welchen Programmen sie arbeiten. Speziell Photoshop ist halt der SUV unter den Bildbearbeitungsprogrammen. Das merkt man auch z.B. im Affinity-Forum immer wieder, wo von Zeit zu Zeit immer wieder Leute aufschlagen, die verächtlich über irgendwas herziehen, was in den Programmen angeblich nicht so toll funktioniert wie in denen von Adobe. Dabei funktioniert dort einiges sogar besser und einfacher als in Photoshop, Illustrator oder InDesign. Einschränkungen gibt es natürlich, weil Adobe Marktführer und deutlich länger im Geschäft ist und daher z.B. die meisten Anbieter von Content wie Plugins, Pinseln, Vektorelementen in Form von EPS- oder PDF-Dateien usw. an Adobe orientiert sind. So funktionieren dann z.B. Pinsel mitunter nur eingeschränkt in anderen Programmen als Photoshop, weil diese nun mal eine andere Pinsel-Engine haben. Und da Adobe Dateiformate wie PDF, TIFF und natürlich PSD erfunden und entwickelt hat, ist es da bei den Features des Dateiformats auch oft ein bisschen voraus. Das muss man sich halt klarmachen. Auf der anderen Seite steht aber Adobes ätzendes Abo-Modell, das mit der Zeit ganz gehörig ins Geld geht. Und Photoshop zu haben, bedeutet natürlich noch lange nicht, dass man tatsächlich ein solcher Experte ist, wie viele, die sich damit schmücken, glauben machen wollen. Die meisten Photoshop-Maulhelden wären mit GIMP deutlich überversorgt, denke ich.

    Dass die 1.4.8er Version von Scribus zwischenzeitlich aktualisiert wurde, wusste ich nicht. Muss ich gelegentlich mal ausprobieren. Ich finde das ein bisschen ungeschickt, wenn man auf der Download-Seite nicht ersehen kann, dass eine Version nochmal ein Update erfahren hat. Ist bei GIMP ja leider auch manchmal so. Sollte man mit einem deutlich sichtbaren Hinweis verdeutlichen, finde ich.

  25. #25
    MartinB. MartinB. @MartinB.
    *

    Interessante Einsichten. Manchmal ist es eben doch nicht schlecht auch mal Off-topic zu plaudern. 🙂

    Diese Sache mit der Gimp-Werkstatt hatte ich auch bemerkt. Allerdings nimmt sie nun ja doch nicht Abschied. Klar ist, dass die Resonanz bzw. der Aktivitätslevel im Forum wohl etwas gering war. Vielleicht auch, weil der kreative und der Wettbewerbsteil zu dominant gegenüber den Hilfethemen auftritt. Aber nun höre ich von dir, dass das Interesse an Gimp generell rückläufig sei. Das wurde in der Gimp-Werkstatt ja ganz ähnlich dargestellt. Da staunt man schon und kann's kaum glauben, obwohl klar ist, dass in Zeiten des Smartphones nicht jeder die Aufmerksamkeitsspanne und Geduld hat, um in der Tiefe Dinge zu bearbeiten und zu erarbeiten. Ich selbst bin immer voller Dankbarkeit für diese Open-Source-Projekte. Gibt es eigentlich Zahlen über Downloadentwicklungen oder ähnliches von Inkscape, Gimp, Scribus, Krita, etc.? Das fände ich interessant.

  26. #26
    Vektor_Frankenstein Vektor_Frankenstein @Vektor_Frankenstein

    Über solche Zahlen ist mir nichts bekannt. Das mit dem abnehmenden Interesse hatte ich auch aus der Werkstatt. Allerdings ist ja vor einiger Zeit schon das große deutsche GIMP-Forum eingestellt worden, wo ich auch öfter mal reingeguckt habe. Und ich weiß auch, dass es nicht viele Entwickler gibt. Für die Mac-Version von GIMP gab es zumindest etwa zu Zeiten der Einstellung des Forums nur einen einzigen, soweit ich gehört habe. Und der war zeitweise irgendwie verschollen, so dass die Mac-Version bös hinter den anderen Releases hinterher hinkte. Ein echter Jammer. Leider kann ich, mangels Programmierkenntnissen und Geld, nicht viel dazu beitragen, sonst würde ich mich da gern reinhängen. GIMP ist mir wirklich wichtig. Inkscape natürlich fast ebenso. Und Open Source generell. Linux nicht zu vergessen, das ja auch Open Source ist. Ich finde das sehr wichtig. Während meiner Ausbildung hatten wir alle Raubkopien von Photoshop, Quark XPress und Freehand auf unseren Rechnern. Ohne wäre das auch gar nicht gegangen. Leisten konnte sich diese Programme niemand von uns. In der digitalen Zeit sind Leute, die nicht so viel Kohle haben, schnell abgehängt. Ich kenne immer noch Leute, die noch nie an einem Computer gesessen haben. Umso wichtiger, dass es wenigstens erschwingliche und gute Software gibt. Und zum Teil ist Open-Source-Software ja sogar besser und sicherer als die kommerzielle Software.

    Ob die GIMP-Werkstatt nun zumacht oder nicht, daraus bin ich ehrlich gesagt nicht ganz schlau geworden.

  27. #27
    MartinB. MartinB. @MartinB.

    ... In der Gimpwerkstadt wurde die Überschrift zum Thema vor einiger Zeit geändert. Nun heißt es "Die GIMP-Werkstatt nimmt "doch nicht" Abschied". Das gibt doch einigen Aufschluss, selbst wenn man den Faden nicht komplett lesen möchte. 😉

  28. #28
    Vektor_Frankenstein Vektor_Frankenstein @Vektor_Frankenstein

    Ja, aber die Anführungszeichen haben mich irritiert. Eine Erklärung, dass die Werkstatt weiter macht, konnte ich auf die Schnelle nicht finden. Ich kenne die Werkstatt auch kaum. Habe mich da bisher noch nicht umgetan. Es gibt natürlich auch noch GIMPUSERS.de. Aber da tut sich auch nicht viel. Da ist sogar noch ein toter Link zu gimpforum.de auf der Seite. Und ansonsten gibt es nicht wirklich etwas in deutscher Sprache. Naja, ist zwar schade, aber ich persönlich brauche auch nicht unbedingt ein GIMP-Forum. Hauptsache das Programm wird nicht eingestellt. Das wäre für mich sehr bitter. Seltsam eigentlich, Krita scheint wunderbar zu florieren. Und das ist sogar eher ein Malprogramm, dürfte insofern also eigentlich eine kleinere Zielgruppe ansprechen als GIMP, und wurde soweit ich weiß mal von GIMP abgespalten. Irgendwas scheinen die besser zu machen.

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